Ein König heiratet die Tochter einer Hexe, versteckt aber seine Kinder aus erster Ehe vor ihr, ein Mädchen und sechs Knaben. Als die neue Königin sie entdeckt, verwandelt sie die Jungen in Schwäne, das Mädchen aber kann sich retten. Um ihre Brüder zu erlösen, darf die Schwester sechs Jahre lang weder sprechen noch lachen, und muss in dieser Zeit aus Sternenblumen sechs Hemden nähen. Eines Tages wird sie von Jägern im Wald gefunden, die sie zum König bringen. Der verliebt sich in sie und vermählt sich mit ihr.
Die böse alte Königin aber nimmt ihr Neugeborenes weg und beschmiert ihren Mund mit Blut und klagt sie als Menschenfresserin an. Da sie nicht sprechen darf, kann sich die junge Königin nicht verteidigen und wird zum Feuertod verurteilt. Als sie auf dem Scheiterhaufen steht, sind gerade sechs Jahre um. Die Schwäne kommen geflogen, und sie wirft jedem ein Hemd über, sodass ihnen die Schwanenhäute abfallen. Statt ihrer wird nun die Schwiegermutter verbrannt.
Der König muss die Tochter einer Hexe heiraten, weil er sich im Wald verirrt hat und die Hexe ihm nur heraushilft, wenn er dazu einwilligt. Die Abwesenheit einer Königin im Leben des Königs steht hier wohl für einen Mangel in seiner Persönlichkeit. Das „Fühlende, Unbewusste“ Prinzip fehlt. Scheinbar besessen jagt der König etwas hinterher, sodass ihm keiner mehr folgen kann (Er verirrt sich). Er sucht etwas, das in der äußeren Welt nicht zu finden ist und begeht den Fehler, nicht auf sich selbst zu vertrauen, er sucht Hilfe im Außen (Er fragt die Hexe nach dem Weg).
Dies verursacht einen Neubeginn, dem sich der König scheinbar willenlos überlässt. Er verleugnet Teile seines Selbst, (seine Kinder, also das was er liebt, Überzeugungen und Werte,) aus Angst, dass das Neue in seinem Leben diese nicht akzeptieren könnte. Somit muss nun seine Tochter, der authentisch gebliebene Teil seines Selbst, sich auf die Suche machen, all die verbannten Anteile seiner Persönlichkeit wieder zu integrieren. Sie vertraut darauf, die „Erlösung“ in sich selbst zu finden (Sie spricht mit niemandem), und gibt die Hoffnung nicht auf, so groß das Leid auch sein mag. Und auch wenn sie zwischendurch großes Glück erfährt, kann sie das Schweigen erst brechen, als sie zu einer vollständigen Persönlichkeit „gereift“ ist, die die vorher unterdrückten Überzeugungen und Werte in sich anerkennen und integrieren kann, wodurch alle vom bösen Zauber befreit werden können (die Brüder werden erlöst).
PREMIERE:
28. MAI 2004
Erzähler |
Detlev Nyga |
König |
Detlev Nyga |
Diener |
Werner Rech |
Prinz Abdias |
Timo Kaminsky |
Prinz Ebbo |
Robin Köhler |
Prinz Firmino |
Kai Fattah |
Prinz Baruch |
N.N. |
Prinz Cobbin |
N.N. |
Prinz Desidio |
N.N. |
Prinzessin Sidé |
Natalie Raggi |
Kobold Kud‘malin |
Klaus Philipp |
Kobold Kud‘elin |
Marc Ermisch |
Elfe Elaphin |
Nadine Buchet |
Hexe Goreanna |
Marie- Therese Schich |
Tochter Fingorean |
Claudia Brunnert |
König Thoran |
Christian Pumm |
Königin |
Claudia Brunnert |
Kanzler Ferun |
Werner Rech |
Freund Turégas |
Oscar U. Ehrlich |
Freund Lucius |
Frédéric Limbach |
Buch und Regie |
Dieter Gring |
Bühne |
Dieter Stegmann |
Kostüme |
Ulla Röhrs |
Regieassistenz/ Inspizienz |
Peter Allmang |