Ein junger Graf trägt einem alten Mütterchen ihre schweren Körbe nach Haus. Er erhält dafür eine Smaragddose mit einer Perle. Kurz darauf kommt er in eine fremde Stadt, wo er der Königin das Döschen zum Geschenk macht. Da erzählt sie ihm von ihrer schönen jüngsten Tochter, die statt Tränen Perlen wie diese weinte. Der König hatte sie aus Zorn verbannt, als er es bereute, war sie unauffindbar. Der Graf begibt sich mit dem Königspaar auf die Suche nach der Alten. An einem Brunnen im Wald sieht er, wie die Tochter der Alten die Haut ablegt, und da ist sie die schöne, verloren geglaubte Prinzessin. Doch sie entwischt ihnen. Bei dem Mütterchen angekommen, versöhnen sich die Eltern mit ihrer Tochter. Daraufhin verschwindet die Alte.
In diesem Märchen spielt das „alte Mütterchen" sowohl für die Prinzessin als auch für den Grafensohn die Rolle eines Katalysators: Sie führt beide auf den Weg des Selbst. Die Prinzessin bekommt von ihr eine zweite Haut, einen Schutzschild, unter dem sie zum eigenständigen Wesen reifen kann. Bis dahin beschützt sie die Alte. Den Grafensohn bringt sie dazu, sich von einem egoistischen zu einem liebenden und sorgenden Wesen zu entwickeln - durch das Tragen ihrer Lasten, den Besuch im Königspalast und die Suche und das Kennenlernen der Prinzessin. Die Alte „spinnt den Schicksalsfaden" für die Gänsehirtin und ihn. Als dieser sie zusammenführt ist ihre Aufgabe getan, sie kann gehen. Die Alte ist Symbol für die Vorbestimmung, das Schicksal: Zu erkennen, wer man ist und diese Person auszufüllen, um sein individuelles Glück zu erreichen.
PREMIERE:
18. Mai 2001, 20:30 Uhr
Alte |
Claudia Brunnert |
Graf |
Klaus Philipp |
Gänsehirt |
Christine Richter |
Ogl |
Corinna M. Lechler |
Ugl |
Christian Pumm |
Soldat I |
Detlev Nyga |
Soldat II |
Thomas-Michael Förster |
Gewürzhändler / Berater des Königs |
Werner Rech |
König |
Horst Krebs |
Königin |
Petra Fehrmann |
Prinzessin 1 |
Katharina Luckhaupt |
Prinzessin 2 |
Nadine Buchet |
Regie |
Dieter Gring |
Regieassistenz und lnspizienz |
Peter Allmang |