''Der alte Sultan'' ist ein Hund, der ob seines Alters von seinem Herrn erschossen werden soll. In seiner Not kommt ihm der Wolf zu Hilfe. Man vereinbart ein Täuschungsmanöver. Der Wolf wird das Kind der Bauersleute stehlen, der alte Sultan es ihm wieder abjagen. Der Plan gelingt. Die Rettung ihres Säuglings überzeugt die Herrschaften davon, daß Sultan durchaus noch von Nutzen ist. Sultan darf weiterleben. Bald fordert der Wolf für seine Hilfe Gegenleistung an: Er will sich nachts in den Stall schleichen und ein Schaf holen.
Sultan soll für ihn die Türe offenstehen lassen. Doch Sultan lehnt ab. Er weiht seinen Herrn in den Plan des Wolfs ein, so daß dieser eine gehörige Tracht Prügel bezieht, als er trotzdem kommt. Der Wolf brennt auf Genugtuung und fordert Sultan zum Duell. Während der Wolf mit einem Schwein als Sekundanten erscheint, findet Sultan nur eine alte, hinkende Katze als Begleiter. Als die beiden auftauchen, deuten der Wolf und das Schwein das Hinken der Katze als ein Aufheben von Steinen und der erhobene Katzenschwanz wird als Schwert angesehen. Angesichts dieser scheinbaren Überlegenheit von Hund und Katze schließt man Frieden.
Das Märchen erzählt über das menschliche Miteinander, über Hilfe, die keine Gegenleistung erwarten sollte, wenn sie ehrlich gemeint ist. Auch die Frage des sozialen Verhaltens gegenüber den Alten der Gesellschaft wird angesprochen. Genauso ist die Angst ein Thema - die Angst, die sich aufgrund des schlechten Gewissens aufbaut.
PREMIERE:
8. JUNI 1991