Dr. Faust ist verzweifelt. Trotz jahrzehntelangem Studium und hoher Anerkennung als Gelehrter seiner Zeit, ist er unzufrieden und unbefriedigt auf seiner Suche nach dem Sinn des Lebens. Das macht ihn zum perfekten Spielball für Mephisto, der ihm prompt eine Verjüngungskur verschafft und ihn in die profanen und magischen Seiten der Welt einführt.
Margarete, genannt Gretchen, verfällt Faust. Diese Liebe wird sie alles kosten, was ihr lieb ist. Die Tragödie nimmt ihren Lauf, als Gretchen, von Faust betrogen und sitzen gelassen, zur Kindsmörderin wird. Goethes Klassiker findet seinen Weg auf die Festspielbühne. Das Drama des Grimm Zeitgenossen ist eine Irrfahrt von tiefen Emotionen, mystischen Abgründen und dem inneren Kampf zwischen Gut und Böse.
PREMIERE
10. Juni 2017, 20:30 Uhr
Faust | Thomas Peters |
Mephisto | Patrick Dollmann |
Gretchen | Katarina Schmidt |
Marthe/Weitere | Andrea Wolf |
Der Herr/Weitere | Helmut Potthoff |
Wagner/Weitere | Detlev Nyga |
Valentin/Weitere | Benedikt Selzner |
Hexe/Weitere | Carolin Sophie Göbel |
Lustige Person/Weitere | Udo Thies |
Meerkater/Weitere | Marius Schneider |
Schüler/Weitere | Gregor Andreska |
Meerkatze /Weitere | Katja Straub |
Siebel /Weitere | Michael Gaschler |
Theaterdirektor | Frank-Lorenz Engel |
Artistin/Weitere | Iris Kragh |
Statisterie | Dagmar Binger, Ralph Wagner |
Autor | Johann Wolfgang von Goethe |
Regie | Frank-Lorenz Engel |
Komposition | Valentin von Lindenau |
Bühnenbild | Tobias Schunck |
Kostümbild | Ulla Röhrs |
Maskenbild | Wiebke Quenzel |
Regieassistenz/Inspizienz | Lars Linnhoff |
Technische Leitung | Knud Kragh |
Requisite | Barbara Müller |
Ton | Daniel Holland |
Licht | Steven Stratford |
Hospitanz | Carolin Schröder |
„(…) es geht richtig zur Sache bei der Inszenierung von Goethes Faust. (…) der deutsche Klassiker schlechthin, den der Regisseur in ein modernes und schillerndes Gewand packt. (…) Katarina Schmidt verkörpert die Anmut und die Not des jungen Mädchens mit Gefühl und Ausdruckskraft. Patrick Dollmann zeigt einen kraftvollen, verschlagenen und bösen (…) Mephisto. Auch Thomas Peters als Faust passt hervorragend zur Rolle. Überzeugend beschreibt er den Gelehrten und Wissenschaftler als mutlosen, etwas weinerlichen Mann, dessen besessene Suche nach Erkenntnis in die Gier nach reiner Lust umschlägt.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.06.2017
„Dollmanns Spielfreude, seine Bühnenpräsenz und sein Spielwitz, seine Wut, gar sein teuflischer Gesang sind großartig, die Rolle des Teufels ist ihm wie auf den Leib geschrieben, und würde er nicht Satan verkörpern, man wäre geneigt mit diesem verteufelt humanen Gesellen zu sympathisieren. (…) Katarina Schmidt überzeugt auf voller Linie als unschuldig schuldiggewordene, geht als wahnsinnige, die Mutter, Kind und Geliebten verloren hat, doch letztlich von Gott gerettet wird, unter die Haut. Nach knapp drei Stunden (…) können sich vorrangig Patrick Dollmann als diabolischer Spieler und Katarina Schmidt als gepeinigtes Mädchen mit stehendem Applaus feiern lassen. Viel Freude bereitet auch Andrea Wolf, die als Marthe und in diversen anderen Rollen auf der Bühne eine enorme Präsenz einnimmt. Die drei stehen an der Spitze einer überzeugenden Ensemble-Leistung (…).“
Hanauer Anzeiger, 12.06.2017
„Bei der Präsentation von Werken Grimmscher Zeitgenossen hat Festspielintendant Frank-Lorenz Engel mit Goethes Faust I (…) eine unter die Haut gehende Inszenierung geschaffen (…). Fausts Verjüngung im alchemistischen Delirium als Einstieg in den unaufhaltsamen Abstieg, dessen Strudel ein grandios agierendes Ensemble einleitet (…). Gretchens eindringlich gesprochenes „Heinrich, mir graut vor Dir“ steht als letzter Satz einer Inszenierung im Raum, die als ganz starkes Stück Theater vom Premierenpublikum mit langem Applaus belohnt wird.“
Offenbach Post, 12.06.2017
„(…) was für eine zündende „Faust“ Inszenierung! (…) geballte Dramatik, tiefe Emotionen, ein Kampf zwischen Gut und Böse, starke Darsteller und ein tolles Paket an „Zauberwerk“ (…). Kostümbildnerin Ulla Röhrs vollbrachte für diese Inszenierung eine Höchstleistung! (…) Das Publikum…ist begeistert von einem ganz starken Mephisto (Patrick Dollmann). (…) In einem genialen Zauberwerk wird Faust kurz vor der Pause in einem von Irren bewohnten Hexenkessel verjüngt – und die Herzen der Zuschauer stehen fast still vor Spannung. (…) Katarina Schmidt spielt die Klassiker-Rolle mit tiefstem Herzblut von der berühmten Kästchen-Szene an bis zum abgrundtief traurigen Finale im Kerker. (…) Ganz großes Theater bietet „Faust“ in der Hanauer Inszenierung. Und zeigt nachdrücklich, dass Goethes Themen – rund 200 Jahre nach der Uraufführung – topaktuell sind.“
Main Echo, 12.06.2017
„(…) gute Unterhaltung in Versen, bei guter schauspielerischer Leistung. (…) Katarina Schmidt als Gretchen kann (…) glänzen. Sie verkörpert das reine, mädchenhafte Wesen ebenso gekonnt wie die verwirrte Kindesmörderin im Kerker, die nach der Erkenntnis um den Wert ihrer Liebe zu Faust ihrem Schicksal nicht entfliehen will (…).“
Frankfurter Rundschau, 12.06.2017
„Den drei Hauptakteuren gelang es (…), mit großer Emotion auf einfühlsame Weise ihre Rollen zum Leben zu erwecken. Besonders Patrick Dollmann als charismatischer Mephisto, der trotz seiner teuflischen Art auch durch Humor und Charme zu überzeugen weiß (…). Mit Leichtigkeit schafft Dollmann den Spagat zwischen der süffisanten Art, mit der Mephisto auf das menschliche Handeln blickt und dem charmant-humorvollen Verführer, dem die Menschen nur zu gerne nachgeben. Aber auch Thomas Peters als Faust gelingt es vortrefflich, die Zerrissenheit seiner Figur auf die Bühnenbretter zu bringen, und Gretchen-Darstellerin Schmidt führt beklemmend vor, wie die junge Frau nach dem Mord an ihrer Mutter und dem unehelichen Kind dem Wahnsinn verfällt und ihrem nahen Ende entgegenblickt. Für die gelungene Umsetzung des Klassikers unter der Regie von Festspielintendant Frank-Lorenz Engel sorgen dabei auch die von Valentin von Lindenau geschickt platzierten musikalischen Einlagen (…) Für optische Reize sorgen vor allem die Szenen rund um die Walpurgisnacht und die Verjüngung des Dr. Faust, bei der sich auch Kostümbildnerin Ulla Röhrs voll entfalten konnte. Herausgekommen ist ein gelungenes Gesamtwerk, das es schafft, die tragische Geschichte in ihrer gesamten Dramatik gekonnt zu erzählen, ohne sich in tiefer Düsternis zu verlieren. Das Hanauer Publikum belohnte die Darsteller mit anhaltendem Applaus.“
Mittelhessen Bote, 14.06.2017